Das Staatsarchiv Landshut auf der Burg Trausnitz ist zuständig für die ehemaligen Mittel- und Unterbehörden des einstigen "Unterlandes" (Rentmeisterämte Landshut und Straubing) - und damit auch für das Gebiet des heutigen Landkreises Regen. Aus diesen Altbeständen des Archives sind für den Familienforscher besonders die Briefprotokolle, auch Notelbücher genannt, hervorzuheben. In diesen Protokollen wurden unter anderem festgehalten: Hofübergaben, Eheschließungen, der Austrag, Vormundschaften, Beglaubigungen, Kaufbriefe, Testamente, usw. Somit lassen sich mit deren Hilfe beispielsweise Haus- und Hofübernahmen, Heiraten und Geschäftsübergaben nachweisen. (Auf der Webseite des Staatsarchivs Landshut findet man eine detaillierte Bestandsübersicht).
Das Archiv zählt damit zu denjenigen Anlaufstellen, die man erst dann sinnvoll nutzen können wird, wenn bereits ein Ahnen-Gerüst vorhanden ist und nun ausgefüllt werden soll. Freilich lassen sich mit den Archivalien möglicherweise auch weitere Generationen erschließen - dies jedoch in der Regel nur unter größerem Zeitaufwand im Vergleich zur Kirchenbuchforschung.
Zu beachten ist ein bedauerlicher Verlust, der auch Archivalien unserer Region betrifft: Am 20. Oktober 1961 wurde mittags in einer kleinen Putzkammer ein eingeschalteter Tauchsieder vergessen, der sich in einem blechernen Wassereimer befand. Nachdem das Wasser verdampft war erhitzte sich der Blecheimer so sehr, dass der Holzboden in Brand geriet. Stunden später stand die Burg in Flammen, der gesamte Fürstenbau wurde zerstört. Etwa zwei Drittel aller Briefprotokolle Niederbayerns (und des Hofstifts Passau) gingen dabei für immer verloren.
Auf der Webseite der "Staatlichen Archive in Bayern" gibt es eine schöne "Anleitung zur Familienforschung in Bayern" (die sich auch als pdf-Datei herunterladen läßt). In dieser Anleitung findet man auch eine Übersicht des Schriftguts der staatlichen Archive.
Wichtige Merkpunkte:
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