Heimatgeschichte

Heimatgeschichte der Herkunftsgegend meiner Ahnen


Geschichte von Regen, Kirchberg, Rinchnach und Lalling

Heimatgeschichte 1850 bis 2000

1850 Einrichtung eines Krankenhauses in Regen.
1852 Redemptoristen-Missionen in Regen, Bischofsmais und Rinchnach.
1854 am 26. Februar kommt es zu unüblichen Gewittern mitten im Winter.
1855 Der Pfarrort Lalling besteht aus 16 Häusern.

Kirchberg umfaßt 19 und Allhardsmais 14 Häuser.

Kirchdorf erhält den Zusatz "im Wald". Die Ortschaft hat 53 Häuser und zählt 335 Einwohner.
1855/1856 verlängerte man die Kirche in Kirchberg um zwei Joche bzw. etwa 46 Fuß (ca. 13 Meter) nach Westen.

wurden Verwaltung und Justiz getrennt und in den Landgerichten eigene "Bezirks-Ämter" eingerichtet.
1856 gibt es am 2. Juli derart starken Reif, dass die Kartoffeln komplett erfrieren.

Besonders schöner und trockener Herbst.
1857 Besonders heißer Sommer mit schlimmer Trockenheit vom Frühjahr bis Mitte August. Etliche Wiesen verdorren und können nicht gemäht werden; wenig Altheu und Grummet, jedoch gute Roggenernte. Der Regen führt deutlich weniger Wasser als üblich.
1858 führt der Regen am 1. August besonders starkes Hochwasser.
1859 Ungewöhnlich warmes und schönes Frühjahr.
1860 Außergewöhnlich verregnetes Frühjahr mit 46 Regentagen zwischen April und Mai.
1861 Die Regener Kirche erhält eine neuromanische Inneneinrichtung.

Gründung einer Postagentur im Euschertsfurther Gasthaus.

Lalling erhält eine Distriktsobstbaumschule.
1863 am 29. Mai - großes Schadenfeuer in Kirchberg, ein Großteil des Ortes wird eingeäschert.

Extrem heißer und trockener Sommer.

Mitte Juli gibt es an drei Tagen in Folge so heftigen Reif, dass das Getreide und die Kartoffeln an vielen Orten vollständig verloren sind.
1864 wird in Untermitterdorf die Dorfkapelle abgerissen.

Hunding erhält ein eigenes Schulhaus

am 3. Juli verursacht Reif großen Schaden bei Getreide und Kartoffeln.
1865 Gründung der Regener Feuerwehr.

am 6. Januar kommt es zu unüblichen Gewittern mitten im Winter.

am 29. Juni leiden Kartoffeln und Getreide unter starker Reifbildung.
1866 reift es zwischen dem 17. und 25. Mai derart stark, dass das Getreide vielerorts erfriert.
1867 bricht um 10 Uhr vormittags am 24. Juni in einer Regener Brauerei ein Feuer aus. Infolge dessen brennen noch fünf weitere Anwesen nieder.

Bereits am 27. Juni brennt es in Regen erneut. Zur Mitternachtsstunde brennen in dieser Nacht fünf Anwesen ab.

Extreme Schneefälle, die so heftig sind, dass Postwagen und Fuhrwerke auf der Strecke Regen-Deggendorf vier Tage vom 14. bis 18. Dezember auf der Rusel eingeschneit sind.
1868 Sommer mit ungeheuerer Hitze und Trockenheit - an manchen Tagen steigt die Temperatur bis auf 50 Grad Celsius.
1869 kommt es am 2. Juni zu so schwerer Reifbildung, dass nahezu alles Getreide vernichtet wird.

am 12. Juni erfriert durch erneut auftretenden starken Reif auch noch das restliche noch bestehende Getreide.

am 21. Juni reift es zum dritten Mal derart schlimm, dass nun auch noch das Sommergetreide schwer geschädigt wird.
1870 am 28. Mai reift es dermaßen stark, dass auf stehenden Gewässern eine Eisschicht entsteht und Kartoffeln, Obstbaumblüten, Birken- und Buchenblätter erfrieren.

Der Sommer ist ziemlich stark verregnet.

vom 26. zum 27. Oktober ziehen starke Stürme über das Land.
1870/1871 Deutsch-Französischer Krieg, wobei u. a. 11 aus Regen stammende Menschen umkommen. Die Pfarrei Kirchdorf im Wald hat drei Tote zu beklagen.
(Am Krieg beteiligter Vorfahre: Mein Ururur-Opa Josef Seidl.)

Gründung des Deutschen Reiches.

Strenger Winter mit bis zu -37°C.
1872 Abriß des baufällig gewordenen Rathauses von Regen.

Renovierung der Kirchdorfer Kirche.

Sehr starkes Auftreten der Pocken in Regen, die auch mehrere Tote fordern.
1873 am 1. Mai wird die Mariensäule auf dem Stadtplatz Regens eingeweiht. Dies geschieht als Dank dafür, dass der Frankreichfeldzug früh beendet wurde und auch die um diese Zeit in Regen grassierende Blatternepidemie aufhörte.

Ungewöhnlich warmer Winter - erst am 22. Januar fällt der erste Schnee dieses Winters, bereits im April 1873 blühen die Obstbäume.
1874 Erstes Pichelsteinerfest in Regen.

Strenger und schneereicher Winter mit bis zu -37°C.
1876 am 1. Januar werden in Bayern Standesämter errichtet, die alle Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle in Registern eintragen.

Der Regen führt am 18. Februar Hochwasser in so ungewohntem Ausmaß, dass der Fuhrwerksverkehr nach Deggendorf für acht Tage lang unterbrochen ist.

vom 15. März an regnet es vier Wochen ununterbrochen.

Extrem heißer und trockener Sommer, wie der von 1868.

Bau der Mädchenschule in Lalling.
1877 Eröffnung der Bahnlinie in Regen.
1879 Strenger und schneereicher Winter mit bis zu -37°C.
1881 Erste Wettervorhersage durch die "Bayr. Meteorologische Centralstation".
1882 Sehr nasser Sommer.

führt der Regen am 29. Dezember besonders viel Hochwasser.
1884 entsteht am 25. Dezember in der Brauerei Kopp (heute Kolpinghaus) ein Feuer, welchem insgesamt drei Gebäude zum Opfer fallen.

Rinchnach erhät eine Poststation.
1885 Raindorf ist exponierte Kooperatur Kirchbergs.

In Untermitterdorf wird eine Expositur der Pfarrei Kirchberg eingerichtet.

Auffällig sonnig und warmer April. Auch der Sommer wird so trocken, dass etliche Müller und Sägewerke ihre Arbeit einstellen müssen.
1886 Außerordentlich gute und warme Witterung im Herbst bis in den November hinein - noch Anfang November gibt es reife Früchte und blühende Bäume. Manche Landwirte bauen sogar nach dem Wintergetreide erneut an und können schönes Getreide ernten.
1887 Besonders schneereicher Winter.

In der Nacht nach der August-Kirchweih kommt es zu einer Brandkatastrophe in Lalling. Der Zehentstadel, das Schwänzlhaus und der strohgedekcte Pfarrhof werden völlig zerstört.
1888 Ungwöhnlich schöner Herbst - bis Mitte Dezember gibt es keinen Schnee, wodurch die Bauern zu dieser späten Jahreszeit noch auf den Feldern arbeiten können.

Bau der Kapelle in Grünbach.
1890 im Oktober erscheint die Chronik von Max Hilz unter dem Titel "Buch für Zwiesel und Umgegend im bayerischen Wald"
1891 Strenger Winter mit bis zu -37°C.
1895 Regen zählt 2231 Einwohner.

Der Markt Regen wird elektrifiziert.

Zenting wird eigene Pfarrei.
1896 Telegrafenstation in Kirchdorf im Wald.
1898 Gründung der optischen Werke Rodenstock in Regen.
1900 - 1912 wird die jetzige Pfarrkirche in Untermitterdorf gebaut.
1902 - 1905 Bau der steinernen Ludwigsbrücke in Regen.
1904 kommt es zur Auflösung der Obstbaumschule in Lalling.

besteht Schlag aus 23 Wohngebäuden. Die Einwohnerzahl beträgt 151.
1905 Bau der Knabenschule in Lalling.

erfolgt am 31. Januar die Aufhebung der Euschertsfurther Postagentur.
1908 In der Nacht vom 6. auf 7. Dezember bricht um 11 Uhr beim Bauern Süß in Kirchdorf ein Feuer aus, das auch die Anwesen von Jakob Ebner und Ludwig Baumann einäschert.
1909 Einrichtung der ersten Telefonstelle in Rinchnach.
1910 Sehr nasser Sommer.
1911 Außergewöhnlich trockener und heißer Sommer - von Ende Juni bis Ende August regnete es nicht ein einziges mal.

Rinchnach und Klessing erhalten eine zentrale Wasserversorgung.

Postautos ersetzen im Raum Regen und Rinchnach fortan die Postkutschen.
1912 Besonders verregneter Sommer.
1914 1. August - Ausbruch des 1. Weltkrieges.
(Am Krieg beteiligter Vorfahre: Mein Uropa Friedrich Schiller.)

Strenger Winter mit bis zu -37°C.

Bau der "Herz-Jesu-Kirche" in Hunding. Hunding ist nun selbstständige Expositur.
1915 Der Regener Friedhof, der bisher bei der Kirche war, wird an die jetzige Stelle an der Pfarrer-Biebl-Straße verlegt.
1917 Eingemeindung des Dorfes Heilig-Geist nach Regen.

Strenger Winter mit bis zu -37°C.
1918 Ende Juni rufen besonders kalte Nächte solch starken Reif hervor, dass vielerorts Kartoffeln und Getreide erfrieren.

11. November - Ende des 1. Weltkrieges.
Siehe auch: Kriegsopfer von Regen 1914 - 1918 sowie Kriegerdenkmal in Lalling und Kriegerdenkmal in Hunding.

Die Gemeinde Schlag hat 16 Gefallene zu beklagen.
1920 - 1923 Inflationszeit mit bis zu billionenfacher Verteuerung.
1921 15. März 1921 - Untermitterdorf wird eine selbständige Pfarrei.
1922 Bildung der Filialkirchengemeinde Hunding.
1923 11. Dezember - Währungsänderung.
1924 Strenger Winter mit bis zu -37°C.

Erstes Radiogerät in Regen.
um 1925 Regen zählt 3000 Einwohner.
1926 Stark verregnetes Frühjahr - es regnet von Ende Mai an, den ganzen Juni hindurch, bis in den August hinein. Die Ernte, insbesondere der Kartoffeln, fällt hierdurch äußerst gering aus.
1929 4. Juli - Orkan und Hagel richten im Raum Regen schwere Verwüstungen an.

Strenger Winter mit bis zu -37°C.

In Schlag kommt es im Anwesen des Johann Dankesreiter zu einem Brand.
1931 Hunding erhält (bis zu den Gemeindereformen) einen eigenen Seelsorger.
1932 wird am 1. Januar Regen zur Stadt erhoben.
1934 Beginn des Baus der Ostmarkstraße.

In Schlag bricht in den Anwesen des Gast- und Landwirts Alois Perl und Gigl ein Feuer aus.
1935 Erweiterungsarbeiten an der Pfarrkirche Regen.

Anlegung eines Friedhofes in Hunding.
1936/1937 Fertigestellung der Ostmarktstraße.
1937 Friedhofserweiterung in Regen.
1939 1. September - Beginn des 2. Weltkrieges.
(Am Krieg beteiligter Vorfahre: Mein Opa Josef Schiller.)

Die "Bezirks-Ämter" werden in "Landkreise" umbenannt.
1940 Die Pfarrei Lalling zählt 2200 Seelen.

Hunding erhält eine eigene Expositur.
1941/1942 Besonders kalter Winter.
1945 23. April - Einmarsch amerikanischer Truppen in Regen. 36 Häuser mit 72 Wohnungen werden dabei beschädigt oder zerstört, 50 Menschen kommen ums Leben.

Ende April - Ostbayern wird von der 3. US-Armee unter General George Smith Patton eingenommen. Die 11. Panzerdivison stößt entlang der Ostmarkstraße vor.

8. Mai - Bedingungslose Kapitulation Deutschlands, Ende des 2. Weltkrieges.

Die Pfarrei Regen hat aus den letzten drei Kriegen 461 Opfer zu beklagen.
Siehe auch: Kriegsopfer von Regen 1939 - 1945 sowie Kriegerdenkmal in Lalling, Kriegerdenkmal in Hunding, Kriegerdenkmal in Bischofsmais und Kriegerdenkmal in Zwiesel.

Die Gemeinde Schlag hat 35 Gefallene zu beklagen.

Weltweit müssen in Folge des 2. Weltkrieges nach Schätzungen zwischen 35 und 55 Millionen Menschenleben beklagt werden.
1947 Außerordentlich trockener und heißer Sommer.
1948 Regen feiert 500 Jahre Wappen. Aufstellung des Marienbrunnens am Stadtplatz.

Frühe Reifbildung bereits am 31. August.
1950 am 18. Februar läßt sich seltenes Wettergeschehen beobachten - es gibt Gewitter mitten im Winter.
1952 Ungwöhnlich heißer und trockener Sommer.
1954 Erweiterung des Friedhofs in Regen.

Der Bundespräsident Prof. Theodor Heuß besucht Regen und Kirchberg.
1954/1955 Bau des Stausee-Kraftwerks in Regen, wodurch fortan - als vorteilhafter Nebeneffekt - die Hochwasser- und Eisabganggefahr des Regen gemindert bzw. verhindert wird.
1955 Renovierung der Lallinger Pfarrkirche.

Das erste öffentliche Fernsehgerät in Regen wird am 20. März in Betrieb genommen.
1957 Gehmannsberg und Grub erhalten eine Wasserversorgung.
1958 Die Rinchnacher Kapelle wird aufgrund zu hoher finanzieller Belastung der Gemeinde Rinchnach überlassen.
1960 Regen wird Garnisionsstadt.
1963 Kasberg erhält Anschluß an die Wasserversorgung.
1964 Vergrößerung des Regener Stadtfriedhofes.
1966 Erweiterungsarbeiten an der Pfarrkirche Regen.
1966 - 1969 Bau eines neuen Schulhauses in Lalling. Die Mädchenschule wird verkauft, das Knabenschulhaus in ein Gemeindehaus umgebaut.
1967 Erste Farbfernsehgeräte halten in Regen Einzug.
1969 Im Zuge der Schulreform wird die Schule in Hunding aufgelöst.
1972 Gebietsreform am 1. Januar mit Zusammenlegung der ehemaligen Gemeinden Kasberg (606 Einwohner), Ellerbach (603 Einwohner) und Rinchnach (1603 Einwohner) zu einer Gemeinde (Rinchnach). Die Gemeinden Abtschlag und Schlag werden nach Kirchdorf im Wald eingemeindet. Siehe dazu auch: Die Zusammensetzung der Gemeinden.

werden die Altlandkreise Regen und Viechtach zum Groß-Landkreis Regen vereinigt.
1974 zählt die Ortschaft Schlag 57 Wohngebäude und 304 Einwohner.
1976 am 1. Januar wird die ca. 900 Einwohner zählende Gemeinde Zell der Gemeinde Kirchberg zugeschlagen.
1978 am 1. Mai findet die Eingemeindung der ca. 1150 Einwohner zählenden Gemeinde Raindorf nach Kirchberg statt.
1978 Die Gemeindereform, die Zusammenlegung mehrerer Gemeinden zu Groß-Gemeinden, ist abgeschlossen.

1. Mai - Hunding gehört fortan zur Verwaltungsgemeinschaft Lalling. Auch die Expositur Hunding gehört nun zum Pfarrverband Lalling.
1980 Renovierung der unter Denkmalschutz stehenden Lallinger Pfarrkirche.
1981 Untermitterdorf wird wieder von Kirchberg aus seelsorglich betreut.
1984 Eröffnung des Museums im Fressenden Haus in Weißenstein.
1988 Eröffnung des Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseums.
1989 Renovierung der Bergkapelle durch den Trachtenverein Lalling.
1990 - 1997 Innenraumrenovierung der Rinchnacher Kirche.
1992 Eröffnung des Kurparks auf der Regeninsel.
1998 Regen feiert 850 jähriges Bestehen, sowie 550 Jahre Wappenverleihung.
1999 Rinchnach zählt am 30. Juni eine Einwohnerzahl von 3260.

Tipp: Im Zeitungsarchiv finden Sie weitere Artikel und Berichte zu Themen aus dem Bereich der Heimat- und Familienkunde.


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© Christian Benz